Vita

Sibylle Fischer studierte zunächst Schulmusik mit dem künstlerischen Hauptfach Klavier. Es folgte ein Gesangsstudium an den Musikhochschulen Hannover und Hamburg in den Fächern Oper, Lied und Oratorium sowie Gesangspädagogik. Ihr Opernstudium in Hamburg schloss sie mit Auszeichnung ab.

 

Meisterkurse bei Norman Shetler, Harry Kupfer, Kurt Widmer, Klesie Kelly und Gudrun Bär folgten.

 

Sie war Stipendiatin von Victoria de los Angeles in der Accademia Chigiana di Siena, Preisträgerin des Meistersängerwettbewerbs Nürnberg und des Wettbewerbs der Elise–Meyer–Stiftung.

 Sibylle Fischer | Opernsaengerin Konzertsaengerin

Nach ihrem Studium war sie für einige Jahre festes Ensemblemitglied des Theater Aachen. Dort sang sie u a. Cherubino, Dorabella, Prinz Orlofsky, Hänsel und Xerxes, gestaltete diverse Uraufführungen (Werke von Helmut Oehring und Klaus Lang) sowie die Partie der Marie in Alban Bergs Wozzeck. 

 

Gastspiele an deutschen Theatern, u.a. Deutsches Schauspielhaus Hamburg, Deutsche Staatsoper Hamburg, Deutsches Nationaltheater Weimar, Opernhaus Kiel sowie der Kammeroper Frankfurt (als Fiordiligi in Mozarts Cosi fan tutte) folgten.

Seit vielen Jahren ist die Sängerin freiberuflich tätig, die zeitgenössische Musik und die Musik des frühen 20. Jahrhunderts bleiben weiterhin ein zentraler Bestandteil ihres Repertoires und führten sie mit Ensembles wie der Opernkompanie Novoflot (Aufführungen in Berlin, Hamburg, Warschau, Luxemburg und Budapest), dem Ensemble Avantgarde (im Gewandhaus zu Leipzig mit Radioübertragung von Deutschland Radio Kultur) und der Jungen Oper Berlin (UA: Dymaxion Opera von Helmut Oehring) zusammen. 

 

Sie war bei diversen Festivals zu Gast, u.a. bei Ultraschall Berlin, MDR-Musiksommer, Warschauer Herbst, Maerz-Musik Berlin, dem Opernfestival Engadin (CH) und den Murten Classics (CH).

 

Mit der Opera Factory Freiburg und dessen Leiter Klaus Simon verbindet sie eine langjährige Zusammenarbeit (u.a. als Concepcion in L’heure espagnole von M. Ravel und Alison in The Wandering Scholar von G. Holst und Trommler in Der Kaiser von Atlantis von V. Ullmann, Regie: Joachim Rathke). Ebenfalls unter der Regie von Joachim Rathke sang sie in Leipzig im Wagnerjahr 2013 bei den Richard-Wagner-Festtagen Gutrune in der Götterdämmerung

 

Mit Klaus Simon spielte sie Lieder von E. W. Korngold, u.a. Lieder des Abschieds op. 14 und Sonett an Wien ein. (CD Label Naxos: Korngold Songs Volume 2, erschienen im Juni 2021). Liederabende mit den Pianisten Klaus Simon, Markus Zugehör und Thomas Noll vervollständigen ihre rege Konzerttätigkeit.

 

Zu ihrem Oratorium Repertoire zählen u.a. War Requiem (Britten), Elias und Paulus (Mendelssohn), Verdi Requiem, Stanford Requiem und viele andere, zum Teil sehr selten aufgeführte Werke. Ihre hohe Expressivität und stimmliche Flexibilität kommen hierbei deutlich zum Ausdruck.

 

Mit der Choreographin Florentina Holzinger arbeitete sie als Musikcoach und Dirigentin zusammen, u.a. an den Münchner Kammerspielen, den Wiener Festwochen und dem Disappearing Festival Berlin.

 

Weitere szenische Arbeiten waren mit dem Main-Barock-Orchester Frankfurt: Dido in Dido and Aeneas von H. Purcell (Regie: Annechien Koerselman) im September 2021 und, genreübergreifend in der Galerie Nord in Berlin, die Frau in der Monooper La voix humaine von F. Poulenc (Regie: Inga Levant, August 2022).

 

Im Oktober 2025 sang sie die Titelrolle in Brittens Rape of Lucretia bei der Opera Factory Freiburg, wiederum unter der Regie von Joachim Rathke.

 

In den letzten Jahren hat sie sich außerdem intensiv der Chorarbeit gewidmet. So war sie von 2008 bis 2021 die künstlerische Leiterin der Classical Lesbians und hat mit diesem Chor diverse Auftritte gestaltet, z.B. in der Philharmonie Berlin und im Concertgebouw in Amsterdam. Die Teilnahme an Chorfestivals und der Austausch mit anderen Chören führten den Chor außerdem nach Stockholm, Dublin und London und an den Gasteig in München. (Festival Various Voices). 

 

2019 sang und dirigierte sie die Uraufführung der Chorkomposition Schnee von der in Berlin lebenden japanischen Komponistin Mayako Kubo für 2 Solosoprane, Frauenchor, Schlagwerk und Violoncello in der Philharmonie Berlin mit den Classical Lesbians und den Singfrauen Berlin (Leitung: Franziska Welti), deren zweite feste Chorleiterin sie seit Herbst 2016 ist. Mit diesem Chor pflegt sie ebenfalls eine rege Konzerttätigkeit. 

 

Seit 2022 ist sie Mitglied im Berliner Frauen Vokalensemble an St Matthäus- Kulturforum in Berlin – Tiergarten. Uraufführungen, u. a. ebenfalls von Mayako Kubo, sowie Musik für Frauenstimmen aus allen Jahrhunderten prägen das Repertoire dieses professionell besetzen Ensembles.